Die Schriftstellerin liest aus ihrem 2005 erschienenen Buch “gehen. ein system“ *) sowie neue Gedichte.
Waltraud Seidlhofer
Geboren 1939 in Linz. Nach der Matura 1957 als Bibliothekarin in dem Büchereien der Stadt Linz tätig, ab 1972-94 in der Stadtbücherei Wels.
Übersiedlung nach Thalheim bei Wels, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet.
1973 Gründungsmitglied der Grazer Autorenversammlung, ferner Mitgliedschaft bei der Künstlervereinigung MAERZ (seit 1969).
Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien, Arbeiten fürs Radio sowie für verschiedene Zeitungen.
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen
1991 Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur
2000 Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz für Literatur
2000 widmete „Die Rampe-Porträt“ ihr Sonderheft Waltraud Seidlhofer
*) „und es kann sein, dass im gedächtnis nur mehr dieses gehen existiert, das klopfen der schuhe auf dem asphalt, das stoßen an gehsteigkanten, und dass die riesigen bauten, paläste zurücktreten, ihre ecken, details, auch das schimmern der straßenbahnschienen, und nur wörter bleiben, restbilder, ein satz...“
Wenn es alles schon gegeben hat, die Menschen aber gleichsam eine Kunst des Vergessens betreiben, jedermann also nicht nur nichts weiß, stellt Waltraut Seidlhofer dieser Tatsache eine Kunst des Erinnerns in der ihr eigenen Sprache gegenüber, eben Literatur, indem sie mit dem ganzen Universum in Gedanken spielt. Ist Erinnern dabei das, was die Engländer splendid isolation, eine herrliche Trennung von der Wirklichkeit nennen?